Romanik
etwa 950-1250. Erdenschwere und Himmelsnähe (E. Bessau). Dome und Kirchen in Hildesheim, Köln, Mainz, Speyer und Worms belegen ihren Steinbaukastencharakter. Die Vielzahl der romanischen Bauschulen im Kirchenbau Frankreichs und des Rheingebiets eint ein elementares Bausystem oder -prinzip aus schwerer, massiver Wand, Rundbogen und im Vergleich zur nachfolgenden Gotik relativ kompakten Pfeilern, zwischen denen Säulen aus antiker Tradition mit z. T. reich dekorierten Kapitellen stehen. Die Entwicklung reicht vom frühromanischen Flachdeckenbau bis zum Spitzbogen und Kreuzrippengewölbe. Als Gipfel der Romanik wird die ottonische Baukunst gesehen (die langen, lagerhaften Kirchen Hildesheims), die elementare Geometrie (Würfel, Quader, Zylinder, Pyramide) zum Gebäude im Ganzen vereint. Technisch und ästhetisch ist der Mauerbau römischer Tradition maßgeblich für den plastischen Willen der Romanik.